Meine Tochter und ich waren auf unserem jährlichen Mutter-Tochter-Wochenende hier. Den Walliserhof haben wir gewählt, weil wir das Konzept laut Homepage gut fanden und es ein veganes Menü als Auswahl in der Halbpension gibt.
Unsere Erfahrungen mit dem Hotel sind sehr ambivalent: Das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend. Das Haus besteht aus mehreren Einzelgebäuden unterschiedlichen Zustandes. Bei Ankunft wurde uns freudig erzählt, wir hätten ein "Upgrad" bekommen. Herausgestellt hat sich das Update als derZugang zu einem Nebenzimmer, das sichtlich nicht anderweitig vermietbar ist, denn das Fenster war nicht zu öffen (kein Knauf, schloss aber trotzdem nicht richtig...), und beim aufdecken des Betts flitzen Silberfische davon. Ich konnte meiner Tochter da allerdings glaubhaft versichern, dass die nichts tun. Beim Upgrade hätten wir uns über ein Zimmer in die Zimmer in Richtung Bach im nicht ausgebuchten Hotel eher gefreut, denn der Balkon vom Hauptzimmer zur Strasse war nicht nur extrem schmal sondern eben auch entsprechend lauter, denn es ist die Hauptstrasse zum Talende, die gerne morgens früh von Wanderen frequentiert wird.
Als wir ankamen hatte sich eine Zitterspinne im Zimmer am Sofa mit ihrem Netz häuslich eingerichtet. Hier wollte ich erstmal kein Fass aufmachen und auf den Zimmerservice am nächsten Tag warten. Leider war sie dann immernoch unbehelligt, was zeigt, dass das Zimmer keinen Staubsauger gesehen hat. Dem ZImmer fehlt eine Kaffeemaschine oder Wasserkocher und ein kleiner Kühlschrank. Das sind für mich immer die Details zum guten Hotel dieser Kategorie.
Zum Essen: Das Frühstück ist in Auswahl sehr gut, die für 4 Sterne üblichen Standards wie Obstsalat kommt allerdings aus der gelieferten Grosspackung, wie man sie genau gleich überall antrift. Dafür gabs Melone. Die Saftpresse war nett, leider nicht für Orangen, aber das ist ein Luxusdetail. Für Veganerinnen war es sehr wenig, aber leider sind wir das durchaus gewohnt in Hotels. Da fehlt die Kreativität in der Küche zu dem Thema. Das erste Abendessen war dann auch ganz nett, nicht spektakulär aber schmackhaft. Am zweiten Abend kehrte sich das Bild jedoch 180 Grad. Die Suppe hatten wir einmal in vegan und einmal nicht bestellt um den Unterschied zu sehen. Gab optisch wie geschmacklich genau KEINEN. Also muss ich leider skeptisch fragen, war die Sahne in der Suppe wirklich vegan? Meine Tochter bekam Sphaghetti Alio i Olio mit ausgetrockneten Pasta, die ganz offensichtlich schon Stunden an der Luft herumgestanden hatten. Sorry, aber das geht gar nicht. Mein Essen wurde nicht mal lauwarm gebracht. Das hat uns den Spass dann vermiest.
Weiteres: Der Pool ist schön, die Liegewiese auch. Die Saunen gehen erst um 15.00 Uhr an (am Regentag haben sie jedoch schon früh angeheizt. Sehr aufmerksam!). Die Bars schlossen um 20 bzw 22 Uhr. Auch eher ungewöhnlich, aber vielleicht ist das nicht immer so. Der Zustand der Häuser, bis auf das neuest, ist nicht gut. Im Haupthaus ist alles ziemlich abgerockt (Teppiche, Wände, Ausstalltung). Im Nebengebäude haben wir uns mehrfach verlaufen, man mag es nicht für möglich halten, aber war. Ist ein bisschen kompliziert zu "navigieren" am ersten Tag. Und dann landet man auch mal in einem Gang, die wie eine gesicherte Baustelle aussehen.
Alles in Allem also eine durchmischte Erfahrun,g im Verhältnis zum Preis aber nicht so gut. Wir werden das nächste Mal im Brandnertal ein anderes, bereits besucht und geliebtes Hotel wieder buchen.