Das Weisse Kreuz stammt ursprünglich wohl aus dem 16. Jahrhundert und wurde vielfach umgebaut. Das ist sicht- und spürbar, wirkt sich aber in keiner Weise negativ aus. Wir werden überaus freundlich erwartet und empfangen, und wir geniessen während einiger Tage die Ambiance des toll in Schuss gehaltenen Hauses am zentralen und doch ruhigen Dorfplatz von Bergün. Uns gefällt die Mischung aus sorgfältig gepflegter historischer Substanz, kombiniert mit modernen stylischen Elementen, die aber nie aufgesetzt oder dominant wirken.
Das Gebäude ist mit modernem Lift erschlossen, Parklätze stehen kostenlos zur Verfügung, und es gibt eine kleine Hausbibliothek. In diesem Corona-Sommer ist das Hotel gut gebucht, und auch für das Essen muss man sich unbedingt einen Platz reservieren. Die Pandemie-Einschränkungen sind aber absolut angemessen und wenig störend. Insbesondere auf die Leistungen der Küche, die Ausstrahlung der Gasträume und die Servicequalität des Personals haben wir keinerlei negativen Einfluss verspürt. Die Speisekarte ist vielfältig, die Zubereitung überzeugt und das Preis/Leistungsverhältnis passt. Das gilt auch für das Frühstücksbuffet – nicht ausladend, aber von ausgesuchter Qualität.
Wir belegen in der Sommer-Hochsaison ein helles, recht geräumiges Eckzimmer im 3. Stock für 170 Franken pro Nacht inkl. Frühstück. Es ist einfach, aber komplett ausgestattet, und nirgends wirkt es abgewohnt. Das etwas altmodische Bad ist sehr klein, aber ebenfalls technisch einwandfrei und blitzssauber. TV, DVD-Player, Radio, Telefon und Safe sind da, aber am schönsten ist der Blick aus den Fenstern in die Berglandschaft. Einzig das kostenlose WLan schwächelt deutlich. Besonders gefallen haben uns die wirklich bequemen Betten. Hingegen sind Spannteppiche, wenn auch gepflegt, etwas aus der Zeit gefallen. Nachts kann man trotz der zentralen Lage problemlos bei offenem Fenster schlafen. Kurzum: Der Aufenthalt hier ist sehr zu empfehlen!