Zum Glück - wie wir im Nachhinein feststellen mussten - war das Loft-House des Hotel Seeblick in Faulensee die Tage über den Valentinstag 2022 bereits ausgebucht. Wir haben uns dann aber entschieden, nach unserem Aufenthalt in Grindelwald noch zwei Nächte im Loft-House des Hotels Seeblick in Faulensee zu verbringen und haben dieses vom 16.2. bis 18.2.2022 gebucht.
Als wir um 19:30 Uhr angekommen sind, war die Rezeption bereits geschlossen. Die Schlüsselübergabe wurde jedoch vom Restaurantpersonal schnell und unkompliziert erledigt.
Sogleich parkten wir unser Auto direkt vor dem Loft und gingen hinein - naja, was soll man sagen...
Grundsätzlich eine gute Idee und theoretisch auch eine gute Ausstattung. Leider ist es aber so, dass einem auf den zweiten Blick schnell auffällt, dass die ganze Umsetzung und Einrichtung wohl von jemandem ausgeführt wurde, der sich die Hornbach-Werbung etwas zu sehr zu Herzen genommen hat, eigentlich aber handwerklich nicht besonders begabt ist.
Konkret fängt es bereits ausserhalb des Gebäudes an. Das Loft-House ist eigentlich eine Garage, dessen Obergeschoss irgendwann mal ausgebaut wurde. Zur Eingangstüre führt eine Treppe aus Waschbetonplatten, deren Tritte derart hoch sind, dass man bereits dort fast die Treppe hinauf fällt. Zudem wurde die Treppe einfach über einen Schachtdeckel gesetzt.
Öffnet man die Türe, muss man eine weitere Holztreppe hinaufsteigen. Sofort fäll einem die Glas-Trennwand als Geländer auf, welche diverse Löcher aufweist und einem somit sofort klar wird, dass dies eine ehemalige Glastüre war, vermutlich Fehlproduktion oder Ausschuss, die dort verbaut wurde. Dieser nicht besonders hochwertige Eindruck zieht sich dann durch den ganzen Raum. Das Laminat ist von der Feuchtigkeit wellig und quillt bei den Fugen auf, der Whirlpool ist direkt neben dem Bett und kann auf die Terrasse ausgeklappt werden, das Badezimmer selbst ist aber auf der genau gegenüberliegenden Seite des Raumes angeordnet. Somit wird tendenziell der ganze Raum bewässert. Die Konstruktion um den Pool auf den Balkon auszuklappen ist vermutlich mit einem elektrischen Flaschenzug gelöst, der unter dem Pool montiert wurde und den Pool auf einer Schiene antreibt. Am absolut störendsten ist allerdings die Tatsache, dass die an den Pool angeflanschte Wand, die die Wandöffnung verschliesst, wenn der Pool eingeklappt ist, absolut nicht dicht abschliesst und einen Spalt von bis zu 2cm Breite aufweist. Somit kommen alle Geräusche, insbesondere der Strassenlärm der direkt vor dem Loft liegenden Hauptstrasse, komplett ungefiltert in den Innenraum. Schlafen ist somit insbesondere am Morgen mit dem startenden Berufsverkehr ab ca. 5:30, spätestens 6:00 Uhr, kaum mehr möglich. Des Weiteren schliessen die Vorhänge kaum, da diese ca. 15cm vor den grossen Balkonfenstern hängen und daher seitlich sehr viel Licht einfallen kann. Man ist also auch vom Licht her sehr früh am Morgen wach. Ein weiteres lustiges Detail ist auch der Bodenablauf neben dem Pool, der eigentlich überschwappendes Wasser aus dem Pool auffangen könnte, würde er nicht ca. 5mm höher liegen als der umliegende Boden.
Weiter geht das Abenteuer mit einer sehr eigenwilligen TV-Aufhängung, die lediglich durch ein relativ dünnes Streckgitter realisiert ist und nicht besonders stabil und alles andere als professionell wirkt.
Nebst dem Whirlpool gibt es auch ein Dusch-WC und eine Dampfdusche. Der Pflegezustand aller dieser Gerätschaften ist absolut schlecht. Aus den Düsen des Whirlpools kamen bei der Inbetriebnahme merkwürdige Krümel und andere Ablagerungen. Das Dusch-WC ist kaum benutzbar, da die Düse derart verkalkt ist, das kaum noch ein Wasserstrahl daraus zu bekommen ist. Erhöht man den Wasserdruck am Dusch-WC, stellt dieses wegen Überdruck ab. Die Dampfdusche ist im Badezimmer sicherlich das Highlight. Der angegammelte Holz-Rost am Boden lädt nicht unbedingt zum Betreten der Dusche ein. Das Licht in der Kabine funktioniert nicht. Heisser Dampf kommt zwar irgendwann, riecht aber merkwürdig. Alle Massagedüsen in der Duschkabine wurden aus irgendeinem Grund komplett zugekittet und sind nicht mehr in Betrieb. Zudem scheint auch der originale Hahn nicht mehr in Betrieb zu sein, stattdessen wurde ein herkömmlicher Duschhahn in die Kabine montiert. Wer Privatsphäre auf der Toilette wünscht, sollte einen Stuhl oder einen anderen eher schweren Gegenstand mit ins Badezimmer nehmen. Die Glasschiebetüre zum Badezimmer ist nämlich so schräg montiert, dass sich diese nach dem Schliessen unmittelbar wieder von selbst zu etwa 2/3 öffnet und man ihr einen Gegenstand in den Weg stellen muss, dass diese sich nicht von selbst öffnen kann.
Um auch die positiven Seiten zu nennen, möchten wir erwähnen, dass das Personal beim Ein- wie auch beim Auschecken sehr freundlich und unkompliziert war.
Die Sauberkeit des Zimmers war ihm Rahmen der Möglichkeiten absolut ok und alle Handtücher wurden jeden Tag schön aufbereitet und der Badezusatz aufgefüllt.
Wer einmal einen wirklich zusammengebastelten Raum mit fragwürdigen Konstruktionen erleben möchte, der sollte das Loft-House im Hotel Seeblick mal buchen. Allen, die einen gemütlichen Love-Room geniessen und sich dabei wohlfühlen möchten, denen empfehlen wir einen anderen Aufenthaltsort.