Das Problem ist die Kombination aus Veranstaltungshaus und Hotelbetrieb - bei dünnen Wänden. Immer wieder war diese ständige Lärmbelästigung für mich und meine in Summe hunderten Gäste über Jahre ein leidiges Thema. So auch bei einer bosnische Hochzeit, die lautstark im Erdgeschoß des Hauses stattgefunden hat. Mit tobender Live-Musik. Ich habe bei diesem Aufenthalt im 3. Stock gewohnt - und auf meinem Tisch hat eine Glasflasche vibrierend zu wandern begonnen. An Schlaf war nicht zu denken. Zwei Vorsprachen bei der Rezeption haben nichts gebracht. Klar: Da drinnen bei der Hochzeit, da blüht das Geschäft. Bier, Wein, Schnaps ohne Ende. Das ist Cash! Der in seinem Haus nebenan wohnende Chef, Herr Oberhöller, verweigert ein Telefonat mit mir, obwohl ich schon seit Jahren kenne. Das ist pure Feigheit. Es ist rund um Mitternacht, die Hochzeitsfeier wird immer lauter. Nachdem zwei männliche Hochzeitsgäste mir gegenüber dann auch noch ausfällig und beleidigend wurden mußte ich die Polizei rufen. Zwei jüngere Polizistinnen in blond taten letztzlich nichts, eine der beiden - so wurde mir hämisch von Partygästen versichert, kennt einen der Protagonisten der Hochzeit bestens und war sogar mit ihm zusammen. "Das ist halt eine Hochzeit, da können wir nichts machen!", war alles, was die Exekutive zu sagen hatte. Und jetzt kommt's: Eine der Kellnerinnen des Hotels ruft daraufhin jubelnd den Hochzeitsgästen zu: "Juhuuhh, dreht's die Musik lauter. Jetzt wird noch mehr gefeiert! Party!"