Vorweg: Das Beau Rivage liegt an grandioser Lage direkt am See. Vom Restaurant aus hat man einen fantastischen Ausblick. Die Zimmer: altmodisch, aber geräumig. Das wars dann aber auch schon.
Als Familie mussten wir zwei Zimmer buchen, weil es keine andere Möglichkeit gab. Das schlug schon einmal stark zu Buche, was ja aber unser Entscheid war. Auch, dass es in einem 5*-Hotel keinen Pool gibt, hätten wir abklären müssen (wir haben es nur deshalb gebucht in der offenbar falschen Annahme, dass jedes 5*-Hotel über einen Pool verfügt, weil wir noch nie etwas anderes erlebt haben). Soweit, so gut.
Doch dann: Das Hammam, das es sehr wohl gibt, kostet extra (nochmals CHF 80.— für vier Personen). Ebenso das Parken (CHF 35.—, wurde uns erst am Ende mitgeteilt). Ja, man kann im Vorfeld alles abklären, aber das ist uns — und wir reisen viel! — noch nie passiert und deshalb haben wir mit all den Zusatzkosten nicht gerechnet.
Die Atmosphäre insgesamt ist kühl-distanziert. Freundlich, aber keineswegs herzlich. Kinder scheinen nicht wirklich willkommen, es gibt im Restaurant nicht einmal eine Kinderkarte. Das wäre ja eigentlich kein Problem, denn Pasta geht immer. Nur: Hier werden die vollen Preise für einen Hauptgang berechnet, auch wenn die Kinder nur ein paar Nudeln essen. Normalerweise wird auch in gehobenen Hotels ein symbolischer Betrag verrechnet. Bei uns wurde versehentlich sogar noch mehr verrechnet als ein Erwachsenen-Hauptgang, was natürlich passieren kann - aber sich am nächsten Morgen leider wiederholte: Das Frühstück, für Kinder eigentlich inklusive, wurde viermal berechnet mit insgesamt über CHF 100.— (Zu unseren Gunsten wurde sich übrigens nie verrechnet.)
Insgesamt leider ein wirklich enttäuschendes Erlebnis angesichts des stolzen Preises. Und ich vergleiche definitiv nicht mit dem Ausland oder anderen Hotelkategorien, sondern explizit mit anderen Schweizer 5*-Häusern. In Sachen Herzlichkeit, Familienfreundlichkeit und Kulanz gibt es sehr viel Luft nach oben.