Wir, 6 Personen hatten am 18. März 2022 etwas zu feiern. Wir waren nicht das erste Mal bei Niklas Schneider. Wir waren begeistert von seinen innovativen, fantastisch kombinierten Gerichten. Das ganze Menu ein Genuss. Und Frau Nina Hovadik war sehr aufmerksam und hatte uns sehr...gut bedient. Dabei kommentierte Niklas Schneider jeden Gang bis ins Detail.
Zwei feine Amuse-Bouches machten unseren Gaumen «gluschtig». Als ersten Gang erhielten wir eine Kreation mit Bio-Erbsen, Hüttenkäse und Zander (geräuchert), arrosiert mit Buttermilch, abgeschmeckt mit Bärlauch. Eine großartige Mariage. Die Aromen füllten den Gaumen aus. Dann gab es eine dickere Scheibe des Sellerie, krossgebraten. Es fühlte sich an wie Fleisch. Darauf rotes Zwiebelgemüse in einer leichten Mayonnaise, bestreut mit geraspelter Belperknolle. Der Sellerie-Gang war eine sehr starke Kombination! Dann reichte man uns ein Crêpe, darin eine Brunoise von Swiss Shrimps (Rheinfelden), Blumenkohl und Kohlrabi, parfümiert mit Safran und fein gehackten Baumnüssen. Eine sehr filigrane Kombination, ein eleganter Genuss und als Kontrapunkt zu den beiden kräftigeren Vorgängern. Als Hauptgang gab es ein Rückensteak vom Thurgauer Apfelschwein (ernährt aus Fallobst und Trester), mit Niedertemperatur gegart, fleischig und gabelzart. Der dazu gereichte, lauwarme, elegant komponierte Kartoffelsalat dressiert auf einem gebackenen, eingedickten Stärke-Saft der Kartoffel, toppte das Ganze. Der aufgesetzte Nüsslisalat passte zum Bild. Es war geschmacklich herrlich ausgewogen. Nebenbei, für mich der beste Kartoffelsalat. Nicht alle nahmen das raffiniert geschaffene Käsegipfeli. Das drüber in Fäden angerichtete Aprikosen-Mus gab den Kontrapunkt mit etwas Süsse und Säure. Eine Person degustierte die Mousse aus Himbeeren und aus Schokolade, dressiert als Macaron. Zum Kaffee gab es den traditionellen Baumwoll-Zweig, wobei anstelle der Kokons wunderbare Zuckerwatte «geerntet» werden konnten. Die beste Zuckerwatte.
Anstelle der Weinbegleitung hatten wir uns für die ersten Gänge für einen Chardonnay, Goldwand, 2019, von Wetzel Michael, Wettingen entschieden. Eine fruchtige Nase, ein guter Körper für einen Weissen, mit einem nachhaltigen Bouquet. Als zweiten Wein wählten wir den Pinot Noir, Unter der Linde, Grand Cru 2018, von Michel Jaussi aus Linn. Das ist nun ein Wein mit perfektem Fassausbau, voll, und trotzdem süffig und nicht austrocknend. Sehr langer Abgang. Eine voll intensive Nase, Vanille und Rosinen. Und passte hervorragend zum Thurgauer Apfelschwein.
Ein gelungenes, gustatives Vergnügen kam nun zum Ende, leider. Ich denke, alle am Tisch stimmen mir zu, auf sehr hohem Niveau gespeist zu haben. Und wir sind wiederum um kulinarische Erfahrungen reicher geworden.
Danke an Niklas Schneider und das Küchenteam sowie an Nina Hovadik für die überaus gastfreundliche und angenehme Betreuung.Mehr