Wenn man schon mal in Irkutsk ist, sollte man das Kunstmuseum nicht versäumen. Zum großen Teil - vor allem bei den russischen Gemälden - geht es auf die Sammlung von Sukatschjow aus dem späten 19. Jahrhundert zurück, der mit großem Qualitätsbewusstsein Werke der bedeutensten russischen Maler gekauft hat, darunter ein hervorragendes frühes Porträt von Repin. Westeuropäische Kunst ist naturgemäß weniger vertreten, und manches ist auch eher durchschnittlich, aber dazwischen finden sich einige bemerkenswerte Bilder, etwa von Domenichino, Bernardo Strozzi, eine schöne Landschaft von Karl Friedrich Schinkel oder ein eindrucksvolles Gemälde des polnischen Symbolisten Witold Pruszkowski. Was das 20. Jahrhundert angeht, so sind keine Werke der Avantgarde zu sehen, aber immerhin kann man sehen, dass der "Sozialistische Realismus" doch nicht ganz so eindimensional ist. Alles in allem eine bemerkenswerte Sammlung, die in Sibirien sicherlich nicht ihresgleichen hat und eindrucksvoll Zeugnis ablegt von der Kultiviertheit und Weltoffenheit der Stadt Irkutsk.