Der Kochkurs fand im Riad "MonRiad" in der Medina von Marrakesch statt.
Im Vorfeld war uns ein Menüvorschlag per Mail geschickt worden. Die ursprünglich vorgeschlagene "Tajine with preserved lemon" ersetzten wir durch eine Tajine mit Gemüse, da wir kein Freund dieser eingelegten Salzzitronen sind.
Und statt der vorgeschlagenen marokkanischen Pancakes wünschten wir uns Mahalabia, den marokkanischen Milchpudding.
Das war überhaupt kein Problem und man sagte uns diese Gerichte zu. Der Kontakt über die tripadvisor-Mailfunktion hat sehr gut und schnell geklappt und war sehr freundlich.
.
Treffpunkt war 10:30 Uhr im Riad.
Das MonRiad liegt in einer Seitenstraße - gerade mal ein paar hundert Meter südlich des Jemaa el Fna.
Der Zugang ist wunderschön gemacht - mit großen Pflanztöpfen, blauen Türen, bunten Straßensteinen. Und diese kleine Seitenstraße (Sackgasse) wird auch sehr gepflegt. Alleine schon diese kleine Sackgasse ist sehenswert! Wirklich ein Kleinod mitten in der Medina von Marrakesch.
(Geheimtipp: Wer den Jardin Majorelle wegen der wundervollen blauen Farben mag, dem ist ein kleiner Abstecher in diese Seitenstraße dringend zu empfehlen. Auch wenn ich damit vermutlich den ein oder anderen Kunstliebhaber brüskiere: für mich war diese Gasse viel schöner und malerischer als der von Touristen überlaufene Jardin Majorelle...)
.
Nach der Ankunft wurden wir mit dem traditionellen Minztee empfangen und warteten auf der großen Dachterrasse auf die anderen Teilnehmer.
Insgesamt waren wir sechs Kochwillige aus unterschiedlichen Nationen. Somit ergab sich ein spannendes Sprachengewirr aus englisch, französisch und spanisch.
Die typische marokkanische Dachterrasse des Riads ist sehr groß, schön mit Sitzgelegenheiten und Pflanzen ausgestattet und ermöglicht einen wirklich schönen Blick über Marrakesch.
.
Zunächst sollte, laut Kurs-Beschreibung, die Einkaufsliste mit Aicha vorbereitet werden. Dann sollten wir zum Markt gehen, wo wir alle Zutaten kaufen würden.
Wir wurden dann auch von einem Guide abgeholt, der uns schnellen Schrittes durch die Souks und die Mellah-Markthalle hindurch führte und unterwegs auf dies und das hinwies.
Eingekauft haben wir nicht, was ich sehr schade fand, denn ich hätte gerne erlebt, wie die Köchin die Ware aussucht, ob sie daran riecht, probiert, einzelne Stücke auswählt, handelt... Schade.
Diese Tour dauerte ca. 30 min, dann wurden wir wieder am Riad abgeliefert.
.
Zurück im Riad ging es dann ans Kochen.
Im Innenhof des Riads waren Tische vorbereitet, an denen wir arbeiteten. Direkt nebenan befand sich die Küche.
Die Köchin erklärte uns alles genau. Man durfte beim Kochen auch alles selbst ausprobieren, wenn man wollte. Jeder bekam kleine Aufgaben zugewiesen. Jedoch haben wir manchmal nicht ganz durchgeblickt, was wir da tun bzw. für welches Gericht dieser Arbeitsschritt gerade ist, denn es wurde alles gleichzeitig zubereitet.
Das Kochen nahm doch recht viel Zeit in Anspruch - es waren ja aber auch viele Bestandteile des umfangreichen Menüs zu kochen.
Es hat wirklich viel Spaß gemacht. Und wir erfuhren sehr viel über die marokkanische Küche.
.
Leider war es an diesem Tag regnerisch, so dass wir nicht auf der Dachterrasse essen konnten.
Der Tisch wurde im Innenhof des Riads gedeckt. Dank der großen Plane, die auf der Dachterrasse über den Innenhof gespannt war (wie in allen Riads üblich), wurden wir nicht nass. Jedoch mussten wir uns vor den herabfallenden Hinterlassenschaften der Vögel, die in der üppigen Bepflanzung über uns saßen, etwas in Acht nehmen.
Als Vorspeise gab es "Bissara", eine sehr leckere Saubohnen-Suppe.
Als Hauptgericht hatten wir eigentlich "CousCous Tfaya" und eine traditionelle "Chicken Tajine" besprochen.
Letztlich hatten wir aber keinen CousCous, stattdessen eine vegetarische Tajine und eine Rinder-Tajine.
Dazu noch "Moroccan Pastilla", eine Fleischpastete in Teigblättern.
Dass kein CousCous gekocht wurde, das war uns im Eifer des Gefechts gar nicht aufgefallen. Im Nachhinein schade, denn uns hätte schon sehr interessiert, wie der CousCous auf traditionelle Art in Marokko gekocht wird. (Ich kenne nur die Instant-Variante...)
Die Tajine waren beide sehr lecker.
Die Fleischpasteten waren riesig und eigentlich war ich schon satt, so dass ich sie nur mal kurz probierte. So ganz mein Geschmack waren sie nicht. Für mich waren sie zu fade - das hätte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Zum Dessert gab es "Mahalabia", einen marokkanischer Milchpudding. Und "Msemmen", dünne Brotfladen.
.
Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit im Riad war außerordentlich.
Der Kochkurs dauerte insgesamt etwa fünf Stunden. Und es war wirklich sehr unterhaltsam. Die Leute waren sehr freundlich.
Jeder arbeitete mit - und wer gerade nicht wollte, der konnte auch einfach nur dabei stehen, in die Töpfe schauen und mit den Köchen plaudern.
Das Essen selbst war okay. Es gab es von allem furchtbar viel. Und eigentlich war ich schon nach der Suppe satt.
Erstaunt hat mich, dass trotz der vielen Gewürze, die wir verwendet hatten, die Gerichte nicht schärfer waren.
Der Kochkurs ist durchaus empfehlenswert. Eine unterhaltsame Bereicherung eines Marrakesch-Urlaubs, die man sich gerne mal gönnen sollte.