Dafür, was der Regisseur aus Schillers Räubern gemacht hat, lohnt sich weder die Zeit noch das Geld für den Theaterbesuch. Man kann ebenso gut zwei Stunden lang ein EgoShooter Spiel spielen oder sich IS-Video vom Internet zu Gemüte führen. Unsinniges Geschrei, ewig dauernde "Tanz-Einlagen". Was will uns gesagt werden? Was soll bleiben? Die Idee mit der Vertauschung von Männer und Frauenrollen ist weder neu, noch originell noch nötig. Man geht leer und mit einem Ohrensausen nach Hause.

Mein Abo gab ich vor Jahren zurück, als u.a. Wiener Blut mit 6 Flügeln und 6 Bahnhof-Uhren als Kulisse aufgeführt wurde und der Pavillon ein mit einem Tuch überdeckter Flügel war. Ich liebe diese modernen Inszenierungen einfach nicht. Auch über den Schluss der Blume von Hawaii ärgerte ich mich ungemein. Vor zwei Tagen hingegen begeisterte ich mich die Madame Butterfly ausserordentlich. Die Kulisse als modernes Bungalow mit verblüffenden technischen Tricks (z.B Haus wird nach oben gehoben) war einzigartig, was auch die Sänger waren, vorab Talise Trevigue als Butterfly. Dass die Fenster-Farben gestreikt haben, ist unwichtig. Es hat keinen Wert, alles zu beschreiben: selber erleben ist hier wichtig. Und von allen Plätzen des Theaters hat man ja gute Sicht auf die Bühne. Es lohnt sich, sich vor den Aufführungen über die Art der Inszenierung zu erkundigen. Wer nahe an den Aufführungen der Komponisten oder Dichter inszeniert, wird leider heute als altmodisch verschrien, und die Phantasie gewisser Regisseure ist grenzenlos.