ich möchte Ihnen beschreiben wie zwei Flüge mit Ziel nach Hamburg verlaufen sind. Erst einmal ein paar Fakten. Ich bin schwerbehindert. Mein Lungenvolumen ist so gering, dass ich ohne Hilfsmittel gar nicht mehr vorwärts komme und bei fußläufigen Flughafenstrecken auf einen Rollstuhl angewiesen bin. Ich bin am 16.07.2024 von Oslo nach Hamburg über Kopenhagen geflogen. Es handelt sich um die Flüge SK1461 (Sitz 12D) und SK1641 (Sitz 7D). Unser Gepäck haben wir normal aufgegeben, es bekam aber einen orangefarbnen Hinweis da stand etwas mit Behinderten Gepäck oder so ähnlich drauf. Mit dem Rollstuhl in Oslo hat auch alles geklappt. Nach der Landung in Kopenhagen hat mir ein anderer Passagier bei der Entnahme aus dem Handgepäckfach meinen Stock auf den Kopf geworfen (ohne Absicht aber sehr schmerzhaft) auch die Abholung mit Scherenbus und Weiterleitung in den anderen Flieger hat ohne Probleme geklappt. In Hamburg gelandet, bin ich sitzen geblieben. Ich wurde dann von einer Flugbegleiterin überredet, die Treppe nach draußen zu gehen. Nun stand ich auf dem Vorfeld. Kein Rollstuhl! Der Bus über 30 m entfernt. Keine Chance ohne Fremdhilfe da hin zu kommen. Auf meine Frage wo meine Hilfe sei, ach ich könnte doch zum Bus gehen, der Rollstuhl würde über 30 Minuten dauern. Nein kann ich nicht. Ja dann sollte ich mich doch ins Flugzeug setzen, die Stufen wäre ich ja gerade runtergegangen. Nein geht auch nicht. Erst hier hat ein anderer Mitarbeiter eingegriffen und sich darum gekümmert, das der Rollstuhlservice sofort kommt. Wofür bestelle ich das denn alles so weit im Voraus? Ich wurde dann zur Sperrgepäckausgabe gebracht um hier meinen Unterarmgehstützrollator in Empfang zu nehmen. Der Mitarbeiter mit dem Rollstuhl verschwand dann. Nach über 30 Minuten, habe ich den Sicherheitsmann dann gefragt, wann denn aus der Kopenhagener Maschine das Sperrgepäck käme. Die Antwort war, da kommt nichts mehr. Mein Hilfsmittel weg und ich alleine am Sperrgepäck, denn mein Mann tauchte auch nicht wieder auf, er wartete wo anders auf meinen Koffer. Ich bat den Mann am Sperrgepäck den Rollstuhlservice anzurufen, so das ich abgeholt wurde, meinen Mann suchen konnte und dann zur Abholung in der 1. Etage zwischen Terminal 1+2 gebracht würde. Der Mann telefonierte dann und gab mir den Hörer. Die Antwort war: "Man bringt die Leute nur bis zum Gepäck, denn von dort aus müssen Sie selbstständig weiter." Auf meine Frage: "Wie ohne Hilfsmittel, ob ich so lange dort warten sollen bis das Hilfsmittel eventuell wieder auftaucht." war die Antwort: "Das wäre nicht sein Problem." auf meine Frage: "Ob er mir einen Rollstuhl leihweise überlassen könnte." war die Antwort: "Ich könnte mir ja einen suchen." So viel Empathie, hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Ich war sprachlos. Mein Mann kam dann und sagte auch der Koffer wäre weg. Er hat dann einen Kofferwagen organisiert, wo ich mich mehr schlecht als recht mit fortbewegt habe. An der Gepäcksuchstelle war mein Mann vorher schon einmal gewesen. Dort wollte man uns dann wieder zum Suchen schicken. Ich habe dann erklärt, dass das Sperrgepäck durch ist und mein Hilfsmittel nicht dabei ist. Woraufhin die Mitarbeiterin meinte ich sollte doch noch einmal dort hingehen mit meinem Mann und schauen. An diesem Punkt bin ich unfreundlich und laut geworden und habe gesagt, dass ich sofort meinen Rollator haben will. Woraufhin sie sich erbot mit meinem Mann noch einmal zum Sperrgepäck zu gehen. Ich bin behindert, aber nicht blöd, man kam mit dem gleichen Ergebnis zurück. Nachdem ich dann noch einmal sehr unfreundlich geworden bin, fing man endlich an zu suchen. Und oh Wunder nach sehr kurzer Zeit wusste man das Behindertengepäck steht in Kopenhagen. Man würde es nun aufnehmen und dann uns nach Haus liefern. Das habe ich dann nicht gewollt, denn dann muss ich ja noch länger auf meinen Rollator verzichten. Also Selbstabholung, wieder mit Jemanden der gut zu Fuß ist, denn ich komme da nicht alleine hin. Zusätzlich 160 km mit dem Auto plus Parkgebühren. Nun brauchte ich ja noch um aus dem Flughafen zu kommen, den Rollstuhlservice. Auch den habe ich erst bekommen nachdem ich unfreundlich wurde gegen den Mitarbeiter an der Gepäcksuchstelle. Man sagte mir, das würde 30 Minuten dauern. Zu dem Zeitpunkt war mir das völlig egal, ich hatte starke Kopfschmerzen, mir war ja ein Stock auf den Kopf gefallen und sehr starken Durst. Der Mitarbeiter vom Rollstuhlservice kam dann und brachte mich zu unserem Abholpunkt. Meine Fragen hierzu sind, wie kann man Hilfsmittelgepäck vergessen? Wie kann man so empathielos mit einem anderen Menschen umgehen? Wieso werde ich auf das Vorfeld gestellt? Glauben die Menschen ich kann dann mit einem Mal wieder laufen? Wie kann man Jemanden so alleine lassen der auf Hilfe angewiesen ist? Auf die Email an SAS ist bis heute nicht reagiert worden. Die Kosten die durch die Fehler entstanden sind, bleiben an mir hängen…